Alraune

Mandragora officinarum

GIFTIG

RUNA = Geheimnis

Zauberpflanze • Glücksbringer

Hortus Eystettensis

Familie: Nachtschattengewächs/Solanaceae
Herkunft: südöstliches Mittelmeer
Beschreibung: grünlich-weiße, blaue oder violette Blüten im März/April; Blattrosette mit fleischigen Blättern; kugelige Früchte sind genießbar
Sammelgut: Wurzel (kann bis 60 cm lang werden)
Inhaltsstoffe: Wurzel enthält Alkaloide (Atropin, Hyoscin, Hyoscyamin)

Gekreisch wie von Alraunen, die man ausreißt, das Sterbliche, die’s hören, rasend macht.

Shakespeare • Romeo und Julia

Tacuinum Sanitatis

Geschichte

  • Verwendung bereits bei den Assyrern und im Alten Ägypten (auf Grabmalereien zu sehen)
  • Hippokrates beschreibt, dass die Pflanze zu Visionen und Delirien führen kann.
  • Im Mittelalter Verwendung als Abführ- und Brechmittel, als starkes Betäubungsmittel und in Salben gegen Geschwüre. Man glaubte, die Pflanze wachse unter den Galgen.
  • Darstellungen in diversen alten Handschriften
Hortus Sanitatis

Mandragora, also die Alraune, ist heiß und eine bisschen wässrig und breitet sich von der Erde aus, aus der Adam geschaffen wurde, und ähnelt deshalb dem Menschen ein wenig, aber sie ist doch eine Pflanze. Wegen der Ähnlichkeit mit dem Menschen ist die Einflüsterung des Teufels bei dieser Pflanze stärker ausgeprägt und heimtückischer als bei anderen. Deshalb wird der Mensch durch sie auch in seinen Wünschen ermuntert, seien sie gut oder schlecht, wie er es auch einst mit den Götzenbildern getan hat.

Hildegard von Bingen • Physica 1.56

Giovanna Garzoni

Alraune • Hanswaldemar Milan Drews • Bronze • 1967