Apfel

Pirus Malus

  • Frucht der Aphrodite: Schönheit, Flirt, Erotik, Anmut, Charme – Liebe und Fruchtbarkeit „des Apfels Kunde“
  • Sündenfall, Abfall von Gott
  • Reichsapfel des Hl. Römischen Reiches Dt. Nation
  • nach Ankunft der Römer Kulturobst bei den Kelten, vorher nur Holzapfel
  • stärkste Beziehung zur Anderswelt
  • Symbol von Sünde und Tod,
  • verbotene Frucht des Paradieses (im Orient eher die Feige) in Darstellungen des Sündenfalls
  • in der Hand von Maria (neue Eva) als Symbol der Erlösung von der Sünde
  • das Jesuskind pflückt einen Apfel oder hält ihn als Reichsapfel mit Kreuz
  • Apfelduft ist das Wort Gottes

Der Apfelbaum ist warm und feucht, und zwar von so großer Feuchtigkeit, dass er sogar zerflösse, wenn er nicht durch Wärme zusammengehalten würde. … Die Frucht dieses Baumes ist mild und kann leicht verdaut werden und roh gegessen schadet sie gesunden Menschen nicht, denn wenn der Tau in seiner Kraft steht, dann wachsen die Äpfel durch jenen Tau, das heißt, sie erquicken sich. Und deshalb sind sie für gesunden Menschen roh gut zu essen, weil sie vom starken Tau reif wurden. Kranken aber schaden sie roh ziemlich, weil diese schwach sind; gekocht aber und gedörrt sind sie für Kranke wie für Gesunde gut. Wenn sie aber alt geworden sind und ihre Schale sich zusammengezogen hat, wie es im Winter der Fall ist, dann sind sie für Kranke wie für Gesunde roh gut zu essen, denn die schädlichen Säfte in ihnen sind dann ausgetrocknet.

Hildegard von Bingen • Physica 3.1


Titelbild: Martin Johnson Heade • 1880