Elementenlehre

Sein Vater ist die Sonne, und seine Mutter ist der Mond.
Der Wind trug es im Bauche, und seine Amme ist die Erde.

Michael Maier • Atlanta fugiens


In der Alchemie und der Naturheilkunde werden den Elementen verschiedene Eigenschaften zugeschrieben.

Wer sie nicht kennte, die Elemente,
ihre Kraft und Eigenschaft,
wäre kein Meister über die Geister.

Goethe • Faust I


Hildegard von Bingen

Die Menschen sind ja mit den Elementen und die Elemente mit den Menschen verbunden.

LVM 3.23


Aristoteles

bestimmt 4 Grundeigenschaften, die in die Qualitätenlehre übergehen:

  • trocken: Struktur, Erstarrung, Härte, schwer bewegbar, passiv, schwer wandelbar, atrophierend, sklerotisierend, Mangel an Nahrung und Flüssigkeit
  • feucht: Nachgiebigkeit, Erschlaffung, beweglich, locker, aktiv, materiell, ernährend, besaftend, Grundlage des Organismus, Transportmedium im Körper
  • warm: Bewegung, antreibend, ausdehnend, leicht, aktiv, dynamisch, energetisch, Vitalfunktionen, Dynamik
  • kalt: unbeweglich, erstarrt, trocknend, passiv, schwer, dicht, blockierend, unterdrückt Vitalprozesse, Regulationsstarre

Corpus Hippocratum

Es gibt nämlich vier Säfte im Menschen, die die unterschiedlichen Elemente nachahmen; jeder nimmt in einer anderen Jahreszeit zu, jeder ist in einem anderen Lebensabschnitt vorherrschend. Das Blut ahmt die Luft nach, nimmt im Frühling zu und herrscht in der Kindheit vor. Die gelbe Galle ahmt das Feuer nach, nimmt im Sommer zu und herrscht in der Jugend vor. Die schwarze Galle ahmt die Erde nach, nimmt im Herbst zu und ist im Mannesalter vorherrschend. Das Phlegma ahmt das Wasser nach, nimmt im Winter zu und ist im Greisenalter vorherrschend.