Warleberger Hof




- in der Dänischen Straße
- denkmalgeschützter Backsteinbau, ältester Profanbau
- letztes erhaltenes Adelspalais; der Adel durfte in Kiel Häuser kaufen und wohnte hier im Winter, um Geschäfte abzuwickeln (Kieler Umschlag)
- Fundamente aus dem Mittelalter (1278)
- seit 1970 Kieler Stadtmuseum
- gebaut ab 1616 für Christoph Martens, Amtsschreiber von Herzog Friedrich III.
- 1695 kauft Henning von Thienen auf Warleberg das Haus
- 1765 lässt Henning Bendix von Rumohr es umbauen
- 1839 verkauft an die Universität – Verwendung u.a. als Anatomie
- 1909 wird die Hauptfassade versetzt, um die Straße zu verbreitern
- Sanierung 2009/10


barocke Stuckdecke mit Gemälde im Foyer – Geburt der Pallas Athene


historischer Raum mit Stuckdecke, Lüster und Seidentapete im EG

Runter geht’s in den Gewölbekeller, den ältesten Teil des Gebäudes.





Knaggen alter Kieler Häuser
- hintere Reihe: Telemannsches Haus – Haßstraße 1, Eiche, 1576, geistliche und weltliche Stände, ehemals farbig gefasst
- vordere Reihe: Kehdenstraße 5, Eiche, um 1550, war ein gotischer Fachwerkbau





Telemannsches Haus
Fachwerkbau von 1576, Haßstraße 1, gehörte Kaufmann Hinrich Telemann, danach Witwensitz für seine Frau Anna, bei einem Bombenangriff 1941 zerstört – Fotos von 1904 und 1908


Schweffelhaus
errichtet 1775 für den Kaufmann Johann Schweffel, Spätbarock, Klinke 1 / Schevenbrück, 1907 abgerissen, um die Holstenstraße zu verlängern


Der zweigeschossige Backsteinbau mit seinem prächtigem Mansarddach und den repräsentativen Innenräumen wurde nach Plänen des Landbaumeisters Johann Adam Richter erreichtet.
Der gleichnamige Enkel von Johann Schweffel betätigte sich als Reeder und gründete gemeinsam mit August Ferdinand Howaldt 1838 eine Eisengießerei und Maschinenfabrik.

Pallas Athene
Holzskulptur, Eiche, 1775
Die Figur zierte den Treppen-Antrittspfosten im Schweffelhaus. Der Brustpanzer ist ein Symbol für ihre Funktion als Schutzpatronin der Stadt Athen (Eule neben ihrem rechten Bein).




Leichenkeller
Von 1839 bis 1881 gehörte der Warleberger Hof dem Anatomischen Institut der CAU. Im Erdgeschoss wurde eine Präparatesammlung gezeigt. Der Keller mit Wasseranschluss und Herdstelle eignete sich optimal für die Vorarbeiten. In den kühlen Räumen wurden Skelette präpariert, daneben Leichen und Särge gelagert.

Die Kieler Fayencemanufaktur (1763 bis 1772) stellte Tafel- und Ziergeschirr für den vornehmen Haushalt der Adelsfamilien her.


Schiffsmodell als Tafelaufsatz
vermutlich 17.Jhd., Silber
Über das gezeigte Modell ist nur wenig bekannt. Die dreimastige Karavelle war ein häufiger Schiffstyp im 15. und 16. Jhd. Auf Deck sieht man filigran gearbeitet die Besatzung bei der Arbeit. Am Ruderblatt ist „De goode Draak 1671“ eingraviert – möglicherweise ist dies der Name des Schiffes, dessen Eigner sich seinerzeit auch den prächtigen Tafelaufsatz hatte fertigen lassen.




Umschlagfahne
Eisen und Holz, 1735 – 1759 und 1840 restauriert
Anlässlich des Kieler Umschlags, der einmal jährlich stattfand, wurde diese Marktfahne am Turm der Nikolaikirche befestigt. Die von den Kielern „De Börgermester sin Büx“ genannte Fahne stand für sicheres Geleit, Marktfrieden und Marktfreiheit während der Geldmesse (es wurde Geld „umgeschlagen“).


Im Erdgeschoss findet derzeit eine Sonderausstellung mit Bildern der Kieler Künstlerin Gretel Riemann statt. (noch bis 25.5.25)
Im 1. Stock ist eine Ausstellung über das Konsumverhalten in den 80er Jahren. Da hatte ich einige Ach-das-kenne-ich-noch-Momente! (noch bis 26.5.25)