Parkfriedhof Eichhof

  • einer der ältesten Friedhöfe in Kiel
  • größter Friedhof in Schleswig-Holstein
  • geweiht am 5. Juli 1900 von Propst Wilhelm Becker
  • 1954 wurden die Gebeine und Grabmale vom St. Jürgen-Friedhof (nahe des Hauptbahnhof, wurde eingeebnet um das Sophienblatt zu bauen) zum Eichhof gebracht.
  • 40 Hektar groß; 430 teilweise seltene Gehölze (Japanischer Kuchenbaum, Fuchsschwanzkiefern); 300 Jahre alte Steineichen; 80 verschiedene Singvogelarten
  • auf Grund seiner historischen, künstlerischen und ökologischen Bedeutung gilt er als ein Gesamtkunstwerk
  • weit über 100.000 Bestattungen
  • unter Verwaltung des Kirchenkreises Altholstein

Einen Spaziergang auf diesem großen Areal kann ich jedem nur empfehlen. Es gibt so viel zu entdecken!

Köster
Thede / Schultz

Mausoleum Esmarch

Seelig sind die Barmherzigen

Johann Friedrich August von Esmarch († 1908)

  • Ehrenbürger der Stadt Kiel
  • Ehrengrab der Landeshauptstadt Kiel
  • Professor und Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik
  • Erfinder des Dreieckstuchs, der Verbandspäckchen und des „Esmarchschen Handgriffs“
  • Neuerungen in OP-Verfahren und Behandlungen
  • Schriften über Kriegschirurgie (übersetzt in 27 Sprachen)
  • Gründung des 1. deutschen Samariter-Vereins
  • seit dem 1. Juli 1887 erblich adlig
  • Grabkapelle von Wilhelm Voigt
  • Der Trauerzug führte von der Nikolaikirche am Markt bis zum Eichhof.

Mausoleum Milberg

Oscar Alexander Milberg († 1906), Besitzer von Gut Quarnbek; die erste Grabkapelle auf dem Eichhof, Architekt Wilhelm Voigt, seit 1997 unter Denkmalschutz

Familiengruft Martius

Götz Martius war Psychologe und Philosoph (1853-1927) und ließ das Mausoleum in Gedenken für seine beiden im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne erbauen.
Die Pläne für das Bauwerk aus Sandstein sind von Adolf von Hildebrandt (damals der bekannteste Bildhauer Deutschlands). An den Seitenwänden sind Szenen aus der griechischen Mythologie abgebildet. Erbaut aus Muschelkalk. Steht unter Denkmalschutz.

Grabanlage Lehment

Friedrich „Fritz“ Lehment war Spirituosenhändler in Kiel mit einem Ladengeschäft in der Friedrichstraße. Sein Bruder Rudolph war ebenfalls in dem Unternehmen tätig und königlich italienischer Konsul in Kiel.
Die Firma wurde durch ihre Spirituosenmarken (Schwarzer Kater, Polar Rum, Café Oriental, Nordischer Löwe) bekannt.

Eine der größten Anlagen auf dem Eichhof; Neorenaissance mit barocken Elementen; Architekt und ausführende Künstler unbekannt.

Niels Nikolaus Falck
Rudolf Hell

Die Einweihung der neugotischen Kapelle fand am 21.12.1900 statt. Architekt war der Kirchenbaumeister Theodor Voigt, der auf dem Eichhof begraben wurde.
In den folgenden Jahren wurde die Kapelle immer wieder erweitert. Am 5. Januar 1944 brannte die Kapelle nach Bombentreffern aus. Der hohe Turm wurde dabei vernichtet.
Ab 1950 wurde die Kapelle nach Plänen der Architekten Stoffers wieder aufgebaut. Anstelle des ehemaligen Turms wurde ein Satteldach aufgesetzt.

Skulptur links neben dem Eingang der Kapelle
Grabmal Bickel – das älteste erhaltene auf dem Eichhof, Galvanoplastik 1902
Pfahl
Sperber

Vereinskameraden aus dem R.G.R.C. Aegir, die bei einer Wanderfahrt 1930 in der Geltinger Bucht ums Leben kamen.

Grabmal Dorn

Circa 1918, Sandstein, Pläne von Heinrich Mißfeldt.
Zur Erinnerung an die beiden Söhne der Kieler Unternehmerfamilie (Getränkegroßhandel) Dorn, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.

Trauernde Germania
Rieger

Lubinus

Johann-Hermann Lubinus († 1937), praktischer Arzt, Gründer der orthopädischen Krankenanstalt (Lubinus Unfallklinik) und der ersten staatlich anerkannten Schule für Heilgymnastik

Je weiter man geht, desto verlassener und verwilderter wird der Friedhof und erinnert eher an einen Friedwald.

Grabmal Minna Schröder

roter Sandstein, 1932, Expressionismus

Die Keramikerin Gertrud Wiebke Schröder entwarf diesen Grabstein für ihre Mutter.
Auf dem Spruchband steht „Sic his qui diligunt.“ = von denen, die sie lieben. Unten ein Pelikanmotiv, das für die Mutterliebe steht.

Ruhestätte der Opfer der Revolution

Es wird noch unwegsamer – ganz verlassen finde ich weitere Grabstellen.

Kriegs- und Bombenopfer

Und wofür war dieses Wasserbecken gedacht?
Ich muss dringend an einer der Führungen teilnehmen.

Am Becken stehen zwei Bänke.
Ein schöner Platz für eine Pause.


In der Stadtbücherei Kiel habe ich dieses Büchlein gefunden, das vom Kirchenkreis Kiel herausgegeben wurde.
Es hat keine ISBN Nummer und so kann ich leider auch nicht sagen, wie und wo man es beziehen kann.